Es wurde das erwartet schwere Spiel gegen das Team aus Mittelfranken, in dem die Gothaer erheblichen Widerstand überwinden mussten, um die erhofften Punkte einzufahren. Unterstützung hatten sie dabei von ca. 100 Zuschauern, die nach langer Corona-Pause den Weg in die Ernestiner SH gefunden hatten und die am Ende ihr Kommen nicht bereuen mussten.
Im 1.Satz merkte man den Hausherren eine gewisse Verunsicherung an. Die unglückliche Niederlage in der Vorwoche in Grafing steckte noch in den Köpfen, weil man unsicher war, wo man sportlich tatsächlich steht. Deutlich zeigte sich das in einer relativ hohen Fehlerquote. Der SV Schwaig in dem Wissen, dass bei den Gothaern mit dem verletzten Mittelblocker Felix Lesche ein wichtiger Spieler fehlte, versuchte deshalb häufig mit schnellen Angriffen über die Mitte zum Erfolg zu kommen. Besonders der frühere Gothaer Kellermann zeigte dabei gleich zu Beginn, dass er nichts verlernt hat. So belohnten sich die Gäste am Ende mit einem 25:22 Satzerfolg.
Es spricht für die Mentalität der Blue Volleys, dass sie den Satzrückstand gut wegsteckten und in der Folge den 2.Satz relativ deutlich dominierten. Sie waren jetzt im Block präsenter und deutlich druckvoller im Angriff. Über die Stationen 4:0, 11:2, 16:6, 21:14 geriet der Satzgewinn, am Ende stand es 25:16, nie in Gefahr.
Wesentlich spannender verlief dann der folgende 3.Abschnitt. Trainer Jonas Kronseder ließ diesmal nahezu das komplette Spiel die Besetzung mit Mikael Clegg, Erik Niederlücke, Robert Werner, Yann Böhme Tomasz Gorski, Elias Götze und Libero Max Stückrad durchspielen. Lediglich Kapitän Christoph Aßmann wechselte mehrfach mit Werner.
Im Satzverlauf gab es etliche lange, attraktive Spielzüge zu bestaunen, weil beide Teams gute Leistungen in der Feldverteidigung boten. Auf Schwaiger Seite überzeugte dabei der junge Libero und Neuzugang Dobbertin, der nach Spielende verdientermaßen MVP seines Teams wurde.Die Blue Volleys aber hatten jetzt mit Böhme, Niederlücke und Gorski Angreifer, die routiniert die Big Points machten. Mit 25:20 holten sich die Gastgeber auch den 3.Satz.
Richtig spannend wurde es dann noch einmal im letzten Satz. Lange lagen die Blue Volleys mit 2 bis 3 Punkten vorn. Doch beständig kämpfende Schwaiger schafften beim 19:18 die erste eigene Führung und zwangen die Gothaer nochmal in die Vollen zu gehen.
Beim Zwischenergebnis von 23:22 war es dann eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung, ein angeblich unsauberes Zuspiel von Clegg wurde abgepfiffen, die beide Teams in die Verlängerung schickte. Statt 2 Matchbälle für Gotha gab es den Ausgleich. Bis zum 28:28 wechselten dann die beiderseitigen Führungen. Zwei Fehler der Schwaiger beim Aufschlag und einem Angriff brachten dann die Entscheidung zu Gunsten der Blue Volleys, die nach dem 30:28 Satz-und Spielgewinn jubeln durften.
Auf Gothaer Seite wurde diesmal nicht unverdient Niederlücke als bester Spieler seines Teams (MVP) geehrt.
Im anschließenden Livestream-Interview brachte Kapitän Aßmann seine Erleichterung über den Sieg zum Ausdruck. „Wir sind froh, diese 3 Punkte heute eingefahren zu haben. Am Ende war es nochmal ein wenig Krampf. Im Block und in der Chancenverwertung sehe ich bei uns noch Reserven.“ Außerdem lobte er Mittelblocker Götze, der sein erstes, komplettes Bundesliga-Spiel absolvierte für dessen Leistung.
Auf die Blue Volleys warten am kommenden Wochenende zunächst am Sonnabend das Punktspiel beim TSV Mimmenhausen und dann am Sonntag das Thüringer Pokalfinale gegen den 3.Ligisten VSV 90 Jena in Erfurt.
Blue Volleys Gotha mit: Aßmann, Werner, Niederlücke, Böhme, Clegg, Gorski, Götze, Bierwisch, Spankowski, Hopt und Stückrad