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Anfang schlecht, Ende gut

Nach schwachem Beginn und einem 0:2 Satzrückstand gegen die L.E. Volleys aus Leipzig schafften die Blue Volleys Gotha noch die Wende und siegten am Ende durchaus verdient mit 3:2 (-21;-23;15;16;7).

 

Es war ein absolutes Wechselbad der Gefühle, das die Anhänger beider Teams an diesem Abend durchlebten. Zunächst sahen sie in den beiden Anfangssätzen eine in großen Teilen desolate Leistung der Gastgeber und eine gut spielende Leipziger Mannschaft, in der Folge aber eine sich stetig steigernde Heimmannschaft, die gegen jetzt stark abbauende Gäste das Spiel noch umbog.

 

Gothas Trainer Jonas Kronseder überraschte mit seiner Anfangsaufstellung, wo diesmal Erik Niederlücke für Yann Böhme auf der Diagonalposition anfing und Neuzugang Ben Bierwisch neben Robert Werner auf Außen/Annahme stand.

 

Von Beginn an wirkten die Gothaer seltsam lethargisch. Die Annahme hatte große Probleme mit dem guten Service der Gäste und in der Folge hakte es auch im Spielaufbau. Auf der anderen Netzseite stand ein gut eingestelltes Leipziger Team, dass in der Feldverteidigung nahezu an jedem Gothaer Angriffsball noch eine Hand hatte und das im Angriff mutig und variabel agierte.

 

Relativ früh reagierte Kronseder und brachte für den etwas unglücklich spielenden Zuspieler Mikael Clegg, Hannes Maisch. Aber auch mit ihm fanden die Blue Volleys nur in Ansätzen ihr Spiel und mussten am Ende den 1.Satz mit 21:25 abgeben.

 

Wer hoffte, dass sich das Gothaer Spiel im 2.Abschnitt ändern würde, sah sich zunächst getäuscht. Weiter gab es Probleme in der Annahme und auch im Block und Angriff lief es noch nicht rund. Die Gothaer Angreifer ließen zu viele Chancen liegen und die L.E. Volleys bestimmten so weiterhin das Geschehen auf dem Feld. Als Libero war bei Gotha inzwischen Max Stückrad für Len Spankowski gekommen und beim Stand von 16:16 Böhme für Niederlücke. Zwar waren die Gastgeber jetzt besser im Spiel aber den Satz holten sich mit 25:23 erneut die Sachsen. Und so gab es ein Novum in der Gothaer 2.Bundesligahistorie , dass man nämlich in eigener Halle in beiden Sätzen nicht einmal geführt hatte.

 

Was dann in der Ernestiner SH geschah, gehört zu dem, was den Sport im Allgemeinen und den Volleyball im Speziellen so interessant und sehenswert macht. In dem Maße, wie sich die Gothaer steigerten, wurden die Leipziger nervöser und deren Fehlerquote stieg kontinuierlich an. Beim 7:5 führten sie letztmalig, denn danach spielten nur noch die Hausherren. Plötzlich waren all die bis dahin vermissten Tugenden der Blue Volleys wieder da. Der Block stand und auch im Angriff waren die Gothaer jetzt wesentlich effektiver. Inzwischen war Niederlücke für Bierwisch auf Außen gekommen und weil die Annahme jetzt wesentlich stabiler wirkte, konnte Maisch im Zuspiel viel mehr Akzente setzen. Die Blue Volleys zogen davon und gewannen den Satz souverän mit 25:15.

 

Die Hoffnung, dem Spiel eine Wende zu geben, war wieder da und entsprechend selbstsicher agierten die Hausherren jetzt. Die erwähnten Wechsel bei Gotha zeigten nun ihre positive Wirkung. Leipzig konnte nur im ersten Satzdrittel mithalten, baute danach aber stark ab. Hervorragend auf Seiten der Gastgeber jetzt auch Zuspieler Maisch, der mit seinem Seitpass auf Böhme, bei dem er gleich zwei Leipziger Blockspieler vernaschte, für ein Highlight sorgte. Nicht unverdient wurde er nach Spielende zum MVP auf der Gothaer Seite gewählt. Bei den L.E.Volleys war es der Libero J. Karoos, der später diese Auszeichnung erhielt.

 

Die Blue Volleys brachten auch den 4.Satz mit 25:16 sicher nach Hausen und hatten damit zumindest den Tie-Break und damit 1 Punkt erreicht.

 

In dem kamen nur noch ganz am Anfang Zweifel am Heimsieg auf als die Leipziger schnell mit 2:0 führten. Spätestens als die Gothaer aber beim 8:6 den letzten Seitenwechsel vollzogen, waren diese ausgeräumt. Danach gelang den Gästen nur noch ein Punkt, während die Blue Volleys nun richtig guten Volleyball zeigten. Zum Abschluss gab es noch einmal einen tollen langen Ballwechsel, den Böhme mit einem Angriffspunkt zum 15:7 abschloss.

 

Im anschließenden Livestreaminterview zeigte sich Werner, der diesmal den verletzten Kapitän Christoph Aßmann vertrat und ein gutes Spiel gemacht hatte, sichtlich erleichtert, dass es am Ende noch zum Sieg gereicht hatte.

 

Am Anfang lief es heute überhaupt nicht. Aber in den Schlusssätzen sind wir gut zurückgekommen und haben eine Energieleistung gezeigt. Auch alle Wechsel haben sich heute bezahlt gemacht und zeigen , dass wir einen breiten Kader haben.“

 

Dass sie dieses Spiel, in dem es anfangs überhaupt nicht lief, noch gekippt haben, das sollten die Blue Volleys als das Positive aus dieser Begegnung mitnehmen.

 

Schon am kommenden Sonnabend haben sie die Möglichkeit in einem weiteren Heimspiel, dann gegen den GSVE Delitzsch, weitere Punkte zu holen.

 

Blue Volleys Gotha mit: Werner, Niederlücke, Böhme, Maisch, Clegg, Gorski, Götze, Bierwisch, Stückrad, Spankowski und Hopt