Eine Woche nach dem knappen 3:2- Pokalsieg der Gothaer in Mühldorf verlief auch diese Punktspielpartie beider Teams sehr unterhaltsam und auf hohem Niveau. Wieder agierten die Mannschaften taktisch sehr unterschiedlich.
Auf der einen Seite die Gäste aus Oberbayern, eine im Schnitt nicht sehr große Mannschaft, die sehr beweglich in der Feldabwehr und mit gefährlichen Aufschlägen und variablen Angriffsspiel zum Erfolg kommen will. Auf der anderen Seite die Blue Volleys mit etlichen 2-Meter großen Spielern im Kader, die ihre Größenvorteile im Block und Angriff nutzen wollen.
Im 1.Satz konnten die Gothaer ihr Konzept besser umsetzen. Anders als am vergangenen Sonntag, als die Gothaer in Mühldorf im 1.Satz ohne Chance blieben, bestimmten sie diesmal schnell das Geschehen auf dem Feld und die Gäste mussten diesmal der langen Anreise Tribut zollen. Bei der 1.Technischen Auszeit lagen die Hausherren mit 8:5 vorn. Immer wieder schafften sie es im Block die Mühldorfer Außen- und Diagonalangreifer zu fassen oder zumindest vor Probleme zu stellen. Dem eigenen Angriff gelang es im Gegenzug häufiger die Feldabwehr des Gegners zu überwinden. Entsprechend deutlich das Endergebnis. Mit 25:16 ging der Satz an die Blue Volleys.
Auch im folgenden Abschnitt lief es für die Hausherren zunächst sehr gut. Über die Punktstände 6:0, 8:2, 17:12 schien man vor einem weiteren Satzgewinn zu stehen. Und wie so oft in solchen Situationen im Sport nahm im Gefühl eines vermeintlich sicheren Sieges die Konzentration ab. Zudem reagierten die Mühldorfer. Sie stellten im Angriff um, spielten jetzt viel häufiger über die Mitte, wo deren Mittelblocker Fecko, später auch MVP seines Teams, für Punkte sorgte. Der Gothaer Block hatte jetzt mehr Lücken, die Angreifer hatten immer größere Probleme die bestens aufgelegte Feldverteidigung des TSV zu überwinden und verkrampften immer mehr. Beim Stand von 19:19 war der Satz ausgeglichen und beim 19:20 ging Mühldorf erstmals im Spiel in Führung. Obwohl sich die Gastgeber zum Satzende hin etwas fingen, ging der 2.Abschnitt nicht unverdient mit 27:25 an die bayrischen Gäste.
Der 3.Satz sollte dann zum spielerischen Höhepunkt der Partie werden. Lange, rassige Ballwechsel waren jetzt nahezu die Regel und das Spiel entwickelte sich zu dem zuvor schon erwarteten offenen Schlagabtausch. Der TSV erwischte den etwas besseren Start und lag beim 10:5 schon deutlich vorn. Gothas Trainer Jonas Kronseder reagierte mit der Einwechslung von Hannes Maisch für Mikael Clegg im Zuspiel und von Robert Werner für Jannis Hopt auf Außen. Dessen gute Aufschläge waren dann auch das Signal für eine Gothaer Aufholjagd. Mit 16:13 retteten sich die Gäste noch in die 2.Technische Auszeit, mussten kurze Zeit später jedoch den Ausgleich hinnehmen. Ein Einerblock von Tomasz Gorski und gute Angriffe von Erik Niederlücke brachten dann sogar beim 20:17 eine 3-Punkte-Führung. Aber der TSV gab sich keinesfalls geschlagen, ackerte und kämpfte und wehrte wenig später noch zwei Gothaer Satzbälle ab. Am Ende war es ein Einerblock von Felix Lesche, der nach seiner Fußverletzung wieder dabei ist, der den Satzgewinn zum 27:25 sicherte.
Im letzten Satz ließen die Hausherren dann nicht mehr viel anbrennen. Aus einer sicheren Annahme heraus lief das Angriffsspiel der Gothaer wieder rund und auch der Block lieferte beständig ab. Mit 25:16 ging auch der 4.Satz an die Blue Volleys und die erhofften 3 Punkte blieben somit in Thüringen.
Als MVP der Gothaer wurde diesmal Libero Max Stückrad geehrt. Noch vor einer Woche wegen einiger Annahmeprobleme ausgewechselt, belohnte er sich damit diesmal mit einer sicheren Annahme und einigen spektakulären Abwehraktionen selbst.
Blue Volleys Gotha mit: Werner, Niederlücke, Böhme, Maisch, Clegg, Lesche, Hopt, Gorski, Bierwisch, Stückrad und Spankowski