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Ein Satz mit X- Das war nix

Nach einer in Teilen desolaten Leistung gehen die Blue Volleys Gotha beim stark spielendem GSVE Delitzsch mit 1:3 (-15;15;20;22) unter.

 

Ohne Biss, ohne den unbedingten Willen gewinnen zu wollen, geht es nicht im Sport, auch nicht bei unbestrittenem sportlichen Können. Das mussten die Blue Volleys am Sonntag gegen engagiert und voller Begeisterung agierende Delitzscher sehr schmerzhaft zur Kenntnis nehmen.

 

Dabei hatten die Blue Volleys, am Vorabend noch Sieger in Leipzig, auch Sonntagnachmittag im 1.Satz gezeigt, was sie können. Hochkonzentriert, mit unheimlich viel Druck beim Aufschlag überrannte man die Gastgeber förmlich. Gefühlt ein Viertel der Gothaer Punkte in diesem Satz waren direkte Aufschlagpunkte. Auch ansonsten lief das Spiel der Gäste rund und so ging dieser erste Abschnitt mit 25:15 auch sehr deutlich an die Blue Volleys.

 

Was jedoch danach geschah, ist für den Beobachter nur sehr schwer nachzuvollziehen. Die Delitzscher begannen den folgenden Satz unbeeindruckt von der zuvor erhaltenen Klatsche und führten schnell. In dem Maß, wie sich in der Folge die Hausherren freispielten, verkrampften die Gothaer. Der Aufschlagdruck war plötzlich verschwunden, die Annahme wackelte, das Zuspiel wurde entsprechend unpräziser und dann schwächelte auch der Angriff und vom Block war ebenfalls wenig zu sehen.

 

Die Spieler des Gymnasialen Sportvereins ihrerseits wurden immer selbstbewusster und feierten jeden Punktgewinn frenetisch. Wie schon der 1.Satz endete auch dieser Abschnitt dann mit 25:15, diesmal jedoch mit umgekehrten Vorzeichen.

 

Wer nun hoffte, dass die Thüringer ihrerseits diesen misslungenen Satz abhaken und zurück ins Spiel finden würden, sah sich schnell enttäuscht.

 

Bei den Blue Volleys war diesmal niemand, der sich einem immer stärker werdenden Gegner entgegen stemmte. Im Gegenteil, fast eingeschüchtert ergab sich die Mannschaft ihrem Schicksal.

 

Auf der anderen Netzseite spielten die Loberstädter, wie im Rausch. Selbst Spieler, wie die beiden Außenangreifer Lukas Kreißl und Pierre Clauss, die sonst gar nicht so im Fokus stehen, spielten ganz stark auf. Zuspieler Felipe Pardini Glaser lenkte das Spiel seiner Mannschaft perfekt und der erfahrene Mittelmann Robert Karl zeigte einmal mehr sein Können. Unterstützt und voran getrieben wurden die Delitzscher zudem von den in der Halle zugelassenen 170 Zuschauern.

 

Dieser Gemengelage hatten die Gothaer an diesem Nachmittag wenig entgegen zu setzen. Auch die vorgenommenen Spielerwechsel änderten daran nichts.

 

Mit 25:20 und 25:22 gingen auch die Abschnitte 3. und 4. an die Sachsen, die ihren in dieser Deutlichkeit nicht erwartbaren Erfolg entsprechend feierten.

 

Als MVP wurden die beiden Zuspieler Pardini Glaser und Mikael Clegg ausgewählt, wobei die Wahl von Gothas Zuspieler wohl eher der Verlegenheit des Delitzscher Trainers Benedikt Bauer geschuldet war, an diesem Tag überhaupt einen geeigneten Gothaer Spieler zu finden.

 

Eine Woche haben die Blue Volleys nun Zeit, diese Begegnung auszuwerten, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, im Training noch einen Zahn zuzulegen, um sich dann am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten TSV Hammelburg zu rehabilitieren.

 

 

Blue Volleys Gotha mit: Hopt, Werner, Niederlücke, Spankowski, Böhme, Clegg, Gorski, Lesche, Götze, Bierwisch, Stückrad und Aßmann