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Blue Volleys blocken sich zum Sieg

Durch eine über weite Strecken überzeugende Teamleistung gewinnen die Blue Volleys Gotha bei Tabellennachbar TuS Kriftel verdient mit 3:1 (20;-20;14;20).

 

Wie es schien, hatte die Mannschaft aus den beiden letzten Niederlagen vor zwei Wochen die richtigen Lehren gezogen und trat in Kriftel wieder als geschlossene und selbstbewusste Einheit auf.

 

Dabei mussten die Blue Volleys bei den Hessen nicht nur auf Hauptangreifer Yann Böhme und Zuspieler Hannes Maisch verzichten. Auch Trainer Jonas Kronseder konnte wegen eines positiven Coronafalls in der Familie nicht dabei sein.

 

Seinen Part übernahmen deshalb Co-Trainer Florian Fischer und der immer noch verletzte Kapitän Christoph Aßmann. Wobei Letzterer wegen seiner langjährigen 2.Bundesligaerfahrung für die taktischen Dinge verantwortlich war und Fischer sich auf Motivation und persönliche Ansprache konzentrierte. Jedenfalls machten sie ihre Sache so gut, dass Kronseder auf Anweisungen aus der Ferne, die für den Notfall vereinbart waren, verzichten konnte.

 

Bei den Gothaern ersetzte Ben Bierwisch Böhme auf der Diagonale. Felix Lesche und Tomasz Gorski waren die beiden Mittelspieler, Mikael Clegg spielte zu, Erik Niederlücke und Robert Werner begannen auf Außen/Annahme und Max Stückrad war wie gewohnt der Libero.

 

Für den kanadischen Zuspieler bestand wegen des Ausfalls des sonstigen Hauptangreifers die Aufgabe, das Angriffsspiel möglichst gut zu verteilen. Das gelang ihm größtenteils sehr gut, auch weil die Annahme im gesamten Spiel meist gut funktionierte. Gleich den ersten Punkt erzielte so Lesche mit einem fulminanten Schnellangriff über die Mitte. Der 2,13 Meter Mann sollte auch danach eines seiner besten Spiele im Trikot des VC Gotha abliefern. Wären da nicht einige Aufschlagfehler zu viel gewesen, könnte man von einer nahezu perfekten Leistung sprechen. Es kommt nicht allzu häufig vor, dass Mttelblocker als MVP ausgewählt werden, umso verdienter seine spätere diesbezügliche Auszeichnung.

 

Nach ausgeglichenem Beginn hatten die Thüringer im 1.Satz spätestens nach dem ersten Drittel die Kontrolle im Spiel und konnten sich eine 4-Punkte-Führung erarbeiten. Diese bauten die Blue Volleys mit variablen Angriffen über alle Positionen und sehr guter Blockarbeit danach weiter aus. Wie schon begonnen, endete der 1.Satz wieder mit einem Schnellangriff von Lesche zum 25:20 Satzgewinn.

 

Im 2.Abschnitt zeigten sich die Gastgeber jedoch gut erholt von diesem Satzverlust. Es entwickelte sich jetzt eine Begegnung auf Augenhöhe, die bis zum 9:9 völlig ausgeglichen verlief. Danach gab es aber eine Phase, in der die Gothaer nicht mehr ganz so zwingend agierten. Kriftel nutzte das, um seinerseits die eigenen guten Angreifer Jannik Weber, Marius Büchi oder Sebastian Ruhm in Szene zu setzen. Das Ganze aus einer bekannt gut funktionierenden Feldverteidigung heraus, die den Gothaer Angreifern das Leben jetzt sehr schwer machte. Deshalb kam bei Gotha Hopt für Werner. In der Folge verkürzten die Gäste einen Rückstand zwar nochmal, kamen bis auf 18:20 heran. Mehr aber nicht, denn die Hausherren, lautstark unterstützt von den Zuschauern in der Halle, schafften danach mit 25:20 den Satzausgleich.

 

Doch an diesem Abend passte es einfach bei den Blue Volleys. Unbeeindruckt vom Satzverlust machte man sofort wieder Druck. Nach zwei Blockpunkten gleich zu Beginn sorgte ein starker Aufschlag von Bierwisch, den von der Annahme zurückprallenden Ball blockte Hopt erfolgreich, für eine 4:1 Führung. Die TuS ergab sich jedoch keinesfalls, entschärfte mit ihrer bärenstarken Feldabwehr viele eigentlich gute Gothaer Angriffe und schaffte beim 5:5 den Ausgleich. Die Gothaer Bank reagierte und brachte für den zuvor keinesfalls enttäuschenden Bierwisch nun Werner auf die Diagonalposition. Eine Aufschlagserie von Hopt kurz danach sorgte dann aber für eine gewisse Vorentscheidung. Auf 9:5 zogen die Gäste wieder davon.

 

Überhaupt hatte man diesmal als Betrachter nie das Gefühl, dass die Blue Volleys einbrechen könnten, wie das in einigen Saisonspielen zuvor der Fall war. Konsequent zog man die eigene Linie durch. Alle eingesetzten Angreifer überzeugten, die Annahme um den wieder starken Libero Stückrad stand stabil und Zuspieler Clegg spielte diesmal nahezu fehlerlos und überzeugte auch in kniffligen Situationen. Letztlich entscheidend aber war die Blockdominanz der Gothaer, die Kriftels Angreifer mehrfach verzweifeln ließ.

 

Und so endete ein aus Gothaer Sicht fast optimaler Satz deutlich mit 25:14.

 

Im 4.Teilabschnitt versuchten die Hausherren nochmal alles, dem Spiel eine Wende zu geben. Bis zum 11:11 sogar mit einigem Erfolg. Spätestens jedoch als nach einer tollen Abwehr von Stückrad, der einen Pipeangriff artistisch entschärfte, Niederlücke seinen Angriff cool verwandelte, waren die Gäste endgültig in der Siegesspur. In der etwas hektischen Schlussphase, in der die Gastgeber mit einigen Schiedsrichterentscheidungen haderten, behielten die Blue Volleys die Nerven. Souverän spielten sie die Partie zu Ende. Mit einem krachenden Pipe zum 25:20 sorgte Hopt für den entsprechenden Abschluss. Wie im Hinspiel gewann der VC Gotha auch das Rückspiel mit 3:1.

 

Neben dem bereits erwähnten Lesche wurde auf Kriftler Seite der andere Felix, nämlich Libero Blume als MVP gewählt.

 

Gothas Spieler feierten anschließend ihren verdienten Sieg, mit dem sie sich auch für zuvor schwächere Auftritte rehabilitierten.

 

Kronseder-Vertreter „Flo“ Fischer war natürlich hoch zufrieden mit seiner Mannschaft.

 

Wir haben heute als Team prima funktioniert. Die Mannschaft hat sich mit diesem Sieg für eine tolle Leistung selbst belohnt. Lediglich im 2.Satz haben wir etwas die Linie verloren.Unser Block war heute überragend.“

 

Die Blue Volleys scheinen jedenfalls gut gerüstet für die noch vier ausstehenden Begegnungen in der 2.Bundesliga Süd. Los geht es damit am 26. März beim VC Dresden.

 

Blue Volleys Gotha mit: Werner, Clegg, Lesche, Götze, Gorski, Bierwisch, Hopt, Niederlücke, Spankowski und Stückrad