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Nervenstarke Blue Volleys

In einer äußerst intensiv geführten 2.Bundesliga-Begegnung behielten die Blue Volleys Gotha die Nerven und setzten sich beim GSVE Delitzsch am Ende nicht unverdient mit 3:2 (25;-20;16;-20,11) durch.

 

Es war ein durchaus denkwürdiges Spiel, das umrahmt von der tollen Stimmung in der engen Delitzscher Halle guten und vor allem spannenden Volleyballsport bot.

 

Schon der Auftakt erfolgte ohne langes Abtasten. Beide Teams waren sofort auf Betriebstemperatur und schenkten sich im gesamten Spielverlauf wenig.

 

Den ersten Punkt des Spiels besorgte Gothas Diagonalangreifer Spencer Fredrick mit einem fulminanten Hinterfeldangriff. Danach gab es ständig wechselnde Führungen mit maximal einem 2-Punktevorsprung. Beide Kontrahenten standen sicher in der Annahme und brachten viele ihrer Angriffe durch. Direkte Blockpunkte hatten Seltenheitswert.

 

In der Crunchtime des 1.Satzes wurde es dann richtig dramatisch. 23:22 Führung der Gastgeber, Ausgleich und kurz darauf Satzball Gotha. Jetzt glichen die Delitzscher aus und hatten beim 25:24 selbst den ersten Satzball. Doch deren folgender Aufschlag landete im Netz. Anschließend gelang den Blue Volleys ein Block gegen Delitzschs Hauptangreifer Lüddemann. Für die endgültige Entscheidung sorgte dann, wie schon zu Satzbeginn, Fredrick, dessen Angriff genau auf der Seitenlinie landete.

 

Im 2.Abschnitt zeigten sich die Hausherren aber gut erholt und erwischten den besseren Start. Die Stimmung in der Halle hatten inzwischen den Siedepunkt schon erreicht, wobei ein gutes Dutzend angereister Gothaer Fans, unter ihnen der ehemalige Gothaer 2.Bundesligaspieler Elias Landsmann, versuchte dem Delitzscher Anhang in Sachen Stimmung Paroli zu bieten.

 

Gothas Trainer Jonas Kronseder ließ seine Anfangsformation mit den beiden Außen/Annahmespielern Matthew Bowers und Antoni Piotrowski, den beiden Mittelblockern Felix Lesche und Nachwuchsspieler Justus Krauße, Zuspieler Hannes Krochmann und Libero Max Stückrad neben Fredrick auf dem Feld. Doch die Gymnasialen waren jetzt besser im Spiel und behaupteten die frühe Führung. Trotz aller Bemühungen mussten sich die Gäste am Satzende mit 20:25 geschlagen geben.

 

Im 3.Satz blieb der zuvor für Krochmann im Zuspiel gekommene Hannes Maisch auf dem Feld. Die Blue Volleys hatten den Satzverlust gut verdaut und zur 1.Technischen Auszeit lagen sie mit 8:5 vorn. Kurz danach hatte Delitzsch jedoch wieder ausgeglichen. In dieser heiß umkämpften Phase zeigten sich die Blue Volleys nervenstark, ließen sich nicht beirren und zogen wieder bis auf 15:11 davon. Maisch führte klug Regie und sorgte wieder einmal mit erfolgreichen zweiten Bällen selbst für Punkte. In der Folge hatte Gotha den Satz weitgehend unter Kontrolle und lag nach dem 25:16 in den Sätzen wieder vorn.

 

Im folgenden Abschnitt sah es anfangs so aus als könnten die Thüringer das Spiel schon in diesem Abschnitt für sich entscheiden. Nach einem Aufschlagass von Bowers, er wurde später als bester Spieler (MVP) auf Gothaer Seite ausgezeichnet, stand es schnell 4:1. Doch der Gymnasiale Sportverein hatte noch nicht fertig. Jetzt war es Routinier Karl, einer der besten Schnellangreifer der Liga, der voran ging und sein Team zurückbrachte. Einige Punkte später war es dann Außenangreifer Pöhnitzsch, der mit seinen Aufschlägen die ansonsten gute Gothaer Annahme um Libero Stückrad ins Wanken brachte. So konnte Delitzsch sich absetzen und den Satz mit 25:20 holen.

 

Der Tie Break wurde dann zum stimmungsvollen Höhepunkt und die Halle zum sprichwörtlichen „Hexenkessel“. Ein krachender Pipeangriff des Kanadiers Bowers und kurz darauf ein Kabinettstückchen von Maisch, der seelenruhig einen vom Gegner kommenden „Dankeball“ zurück in die verwaiste hintere Feldecke der Gastgeber pritschte, sorgten dann für eine gewisse Vorentscheidung. Delitzsch schien jetzt sichtlich beeindruckt und die Blue Volleys zeigten sich nervenstark und nutzten jetzt jede ihrer Chancen. Lesche mit einem Schnellangriff, Fredrick mit einem schönen Diagonalangriff, erneut Maisch mit einem Aufschlagass und einem Leger holten die Punkte. Und in der Schlussphase war es schließlich der eingewechselte Kapitän Robert Werner, der mit seinen harten Spinaufschlägen Gotha fünf Matchbälle brachte. Zwei davon konnte Delitzsch noch abwehren, dann stand nach dem 15: 11 der 3:2 Auswärtssieg der Blue Volleys in diesem prestigeträchtigen sächsisch-thüringischen Derby fest. Zugleich war der Sieg eine Revanche für die Niederlage an gleicher Stelle in der Vorsaison.

 

Nach diesem Spiel belegen die Gothaer mit zwei Siegen aus vier Spielen vor den Sonntagspielen zwischenzeitlich den 7.Tabellenplatz.

 

Natürlich war Gothas Trainer nach diesem schwer erkämpften Auswärtssieg zufrieden.

 

Die Mannschaft hat in dieser heißen Umgebung die Nerven behalten. Besonders Justus Krauße hat mit seinen erst 17 Jahren in diesem Spiel seine Feuertaufe bestanden und sein großes Talent gezeigt. Jetzt müssen wir in 14 Tagen zu Hause gegen Kriftel nachlegen.“

 

Blue Volleys Gotha mit: Werner, Krochmann, Piotrowski, Aßmann, Stückrad, Bowers, Lesche, Fredrick und Krauße