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Trotz Pokalaus, Blue Volleys begeistern

Der Deutsche Meister Berlin Recycling Volleys wurde seiner Favoritenrolle gerecht und gewann das Pokal-Achtelfinale in der Ohrdrufer Goldberghalle gegen die Blue Volleys Gotha mit 3:0 (14;19;18). Dennoch wussten die Gothaer mit ihrer Spielweise zu begeistern.

 

 

 

Knapp 1000 Zuschauer in der Ohrdrufer Goldberghalle, in die die Blue Volleys aus bekannten Gründen kurzfristig umziehen mussten, boten eine überaus stimmungsvolle Kulisse für dieses Pokalspiel. Die Besucher, unter ihnen auch ca. 40 angereiste Berliner Fans, erlebten eine jederzeit kurzweilige Partie, in der die Gastgeber trotz der Niederlage eine sehr couragierte Leistung zeigten. Noch Minuten nach dem Abpfiff feierten die Zuschauer die Blue Volleys dafür. Dass der hohe Favorit, 12 facher deutscher Meister und Champions League Teilnehmer, aus Berlin am Ende die Oberhand behielt, störte dabei keinen.

 

 

 

Schon bei der Vorstellung beider Teams war die Stimmung in der Halle bestens. Auch danach wurden beide Mannschaften pausenlos lautstark unterstützt, was diesem Pokalspiel einen überaus stimmungsvollen Rahmen gab. Beide Teams dankten es dem Publikum mit einem richtig guten Volleyballspiel.

 

 

 

Für die gastgebenden Blue Volleys liefen zunächst Robert Werner, Christoph Aßmann, Hannes Krochmann, Felix Lesche, Tomasz Gorski, Spencer Fredrick und Libero Max Stückrad auf.

 

Bei den Gästen, die bis auf den leicht angeschlagenen Nationalspieler Ruben Schott, mit voller Kapelle angereist waren, schickte deren Trainer Cedric Enard bis auf Mittelblocker Anton Brehme, ansonsten seine zweite Reihe auf das Feld. Wohl auch eine Maßnahme im Hinblick auf das am Dienstag bevorstehende Champions League Spiel der Berliner. Wobei dieser Ausdruck „zweite Reihe“ irreführend ist, weil es sich auch bei diesen Spielern ausschließlich um aktuelle oder ehemalige Nationalspieler handelt. Insgesamt standen bei den Recycling Volleys Spieler aus 11 Nationen im Kader.

 

Erwartungsgemäß lag der amtierende Meister schon kurz nach dem Anpfiff nach Punkten vorn. Doch die Gothaer schüttelten ihre anfängliche Nervosität erstaunlich schnell ab und konnten immer wieder mit guten Einzelaktionen überzeugen. Insbesondere die beiden Außen Werner und Aßmann fanden die Wege den Riesenblock der Berliner zu überwinden.

 

Ohne den Favoriten wirklich in Bedrängnis zu bringen, punkteten sich die Gothaer frühzeitig in den zweistelligen Bereich. Die Berliner sorgten mit hohem Aufschlagdruck, hier waren Nationalspieler Brehme und der brasilianische Diagonalangreifer Matheus Krauschuk besonders auffällig und enormer Handlungshöhe immer wieder für ein Raunen in der Halle. Am Ende ging der 1.Satz standesgemäß mit 25:14 an die Hauptstädter.

 

 

 

Im 2.Satz gelang den Gothaern beim 3:1 die erstmalige Führung im Match. Auch danach sorgten sie mit ihrer Spielweise dafür, dass die Begegnung nicht zu einseitig wurde.. Im Satzverlauf gab es einen Diagonalwechsel bei den Gothaern. Trainer Kronseder brachte Hannes Maisch und Matthew Bowers für Krochmann und Fredrick. Bei Berlin kam der sonstige Stammlibero Satoshi Tsuiki als Außen/Annahmespieler für Cody Kessel in die Annahme, auch weil diese zuvor einige male wackelte. In dieser Phase war der 2.Bundesligist bis auf 17:20 herangekommen. Doch danach machte der Favorit wieder Ernst und holte sich den 2.Abschnitt mit 25:19.

 

 

 

Im 3.Satz blieben Werner und Aßmann draußen und Bowers und Antoni Piotrowski nahmen die beiden Außenpositionen ein. In der Mitte ersetzte Elias Götze nun Lesche. Kronseder wollte allen Spielern Einsatzzeiten geben, um sie die tolle Atmosphäre in der Halle genießen zu lassen. So kam in der Schlussphase auch noch Nachwuchstalent Justus Krauße zu einem Kurzeinsatz. Im Schlussdrittel war es auf Gothaer Seite besonders Bowers, der seine enorme Sprungkraft mehrfach nutzte und zu schönen Angriffspunkten kam. Bei den Gästen war jetzt der slowenische 2,14 Meter Mann Saso Stalekar auffälligster Spieler, der es über die Mitte krachen ließ.

 

Zuspieler Krochmann führte im gesamten Spiel klug Regie und wurde am Ende nicht unverdient MVP auf Gothaer Seite. Auch seinem Pendant auf der anderen Netzseite Johannes Tille wurde diese Auszeichnung zu Teil.

 

Die Blue Volleys spielten bis zum Schluss gut mit, zu mehr reichte es allerdings nicht und die Berliner holten sich auch diesen Satz mit 25:18.

 

Die Gastgeber aber hatten ihr Ziel in keinem Satz unter 10 Punkten zu bleiben mehr als erfüllt und konnten sich nach dem Abpfiff den großen Beifall der Zuschauer abholen.

 

 

 

Insgesamt war dieses Spiel vor dieser Kulisse beste Werbung für den Volleyball und es bleibt zu hoffen, dass viele der Zuschauer auch wieder bei den Punktspielen der 2.Bundesliga in der Ernestiner SH dabei sein werden.

 

 

 

Auch Trainer Kronseder war mit seiner Mannschaft an diesem Abend sehr zufrieden, sagte aber auch, „Nun müssen die Jungs die heute gezeigte Leistung aber auch in den Punktspielen abrufen.“

 

Nächste Gelegenheit dazu haben sie am kommenden Sonnabend beim TSV Mühldorf.