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Die Blue Volleys und der Tie Break

Im Heimspiel gegen den SV Schwaig musste für die Blue Volleys Gotha zum fünften Mal in Folge der Tie Break entscheiden. Am Ende unterlagen die Gothaer dort mit 2:3 (-20;23;17;-22;-12).

 

 

 

Gäbe es eine Wertung nach gespielten Sätzen, wären die Gothaer Spitzenreiter in der 2.Bundesliga Süd. So aber stehen sie nach sieben Spieltagen mit 10 Punkten weiterhin auf dem 8.Tabellenplatz. Leider mussten sich die Gothaer mit dieser Niederlage gegen den Tabellenvierten schon zu dritten Mal in heimischer Halle im Tie Break geschlagen geben. Angesichts der gezeigten Leistung an diesem Abend und der besonderen Umstände war Gothas Trainer Jonas Kronseder zwar enttäuscht aber dennoch nicht unzufrieden mit seinem Team.

 

Im Spiel gegen die Mittelfranken fehlte ihm Mittelblocker Felix Lesche, der im Training am Donnerstag umknickte und nun sicherlich einige Zeit ausfallen wird. Außerdem stehen die Blue Volleys derzeit ohne etatmäßigen Diagonalangreifer da, weil der US-Amerikaner Spencer Fredrick, wie bereits vermeldet, aus privaten Gründen in seine Heimat zurückgekehrt ist. Zum Glück meldete sich der im Abschlusstraining am Freitag noch fehlende Außen/Annahmespieler Antoni Piotrowski am Spieltag gesund zurück.

 

 

 

Die Gäste um den ehemaligen Gothaer Erstligaspieler Sven Kellermann, der von den Zuschauern in der Halle wieder sehr freundlich begrüßt wurde, erwischten den besseren Start und führten zur 1.Technischen Auszeit mit 8:4. Diesen Vorsprung behaupteten die Schwaiger, die im Stamm seit Jahren zusammenspielen, danach sehr routiniert und holten sich den 1.Satz mit 25:20.

 

 

 

Spätestens im 2.Abschnitt aber waren auch die Blue Volleys im Spiel und beide Mannschaften boten den 200 Zuschauern in der Ernestiner SH nun ein auf hohem Niveau geführtes 2.Bundesligaspiel. Auf der Diagonale vertraute Kronseder wieder seinem Kapitän Robert Werner, der diese Position gut ausfüllte. In der Mitte ersetzte Elias Götze den verletzten Lesche. Auf den beiden Außenpositionen spielten jetzt Matthew Bowers und Piotrowski, der im 1.Satz für Christoph Aßmann gekommen war und im Zuspiel Hannes Krochmann, Tomasz Gorski im Mittelblock und Libero war Max Stückrad. Der 2.Satz verlief völlig ausgeglichen. Die Führungen wechselten regelmäßig. Beide Teams standen stabil in der Annahme und entsprechend gab es auf beiden Seiten viele sehenswerte Angriffsaktionen. In der spannenden Schlussphase hatten die Hausherren dann die etwas besseren Nerven. Einen 21:23 Rückstand glichen Werner im Angriff und Gorski mit einem erfolgreichen Block aus. Dann folgten ein Aufschlagass und ein weiterer schöner Angriff vom Kapitän und die Blue Volleys konnten den Satzausgleich verbuchen.

 

 

 

Der folgende Teilabschnitt war dann aus Gothaer Sicht der beste im gesamten Spiel, wenn nicht der bisherigen Saison. Die Hausherren zeigten jetzt die Tugenden, die man gern häufiger und konstanter sehen würde. Eine sichere Annahme, ein variables Aufbauspiel und konsequente, mutige Abschlüsse im Angriff. Insbesondere Piotrowski legte mit seiner Aufschlagserie und spektakulären Angriffen die Grundlage für einen verdienten Satzgewinn. Aber auch seine Kollegen liefen zu guter Form auf. Schwaig war von dieser Steigerung der Gastgeber phasenweise beeindruckt und Trainer Milan Maric sah sich zu mehreren Wechseln gezwungen. Mit dem 25:17 gingen die Blue Volleys mit 2:1 nach Sätzen in Führung.

 

 

 

Leider konnten die Gothaer dieses sehr hohe Niveau in der Folge nicht ganz halten, auch weil die Gäste wieder stärker wurden. Diese bewiesen einmal mehr, dass es bei ihnen wenig Leistungsschwankungen gibt und man sehr abgeklärt auf jede Spielsituation reagieren kann. So verlief auch der 4.Satz lange Zeit ausgeglichen, wenngleich der SV meist knapp in Führung lag. Beim Stand von 21:21 war der Satz wieder völlig offen und die Blue Volleys und deren Anhang konnten weiterhin auf den zweiten 3-Punkte-Sieg der Saison hoffen. Doch bei Schwaig lief in der Schlussphase Außenangreifer Max Bibrack zu Bestform auf, erzielte die letzten drei Punkte und schoss sein Team zum Satzausgleich.

 

 

 

Auch im nun notwendigen Entscheidungssatz hielten die Gothaer die Partie bis zum 10:10 offen. In der Endphase aber spielten die Mittelfranken erneut etwas cleverer, standen gut im Block und machten keine Fehler mehr. Die Gothaer aber wollten es jetzt erzwingen und überdrehten etwas. So brachte der SV Schwaig letztlich das Spiel nach Hause und siegte im Tie Break mit 15:12.

 

 

 

Trotz der Niederlage sollten die Blue Volleys das Positive aus dieser Partie mitnehmen. Dass man auch gegen die Spitzenteams der Liga durchaus mithalten kann. Das wird in den kommenden Wochen auch sehr wichtig sein, denn mit Karlsruhe, Mimmenhausen oder Hammelburg warten schwere Gegner auf sie.

 

 

 

Nach dem Abpfiff wurden Bowers bei Gotha und der erfahrene Libero Yannick Klement bei Schwaig als MVP`s geehrt.

 

 

 

Blue Volleys Gotha mit: Werner, Krochmann, Piotrowski, Aßmann, Stückrad, Bowers, Gorski, Götze, Maisch und Krauße