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Ein gnadenloser TV Rottenburg

Die Blue Volleys Gotha verloren das Spitzenspiel der 2. Bundesliga Süd beim TV Rottenburg klar mit 0:3 (23;12;17) und hatten gegen kompromisslose Gastgeber kaum eine Chance.

 

 

 

Nachdem die Gothaer in den ersten beiden Saisonspielen jeweils das überlegene Team waren, mussten sie diesmal selbst die Überlegenheit des Gegners zur Kenntnis nehmen.

 

Der TV Rottenburg bot eine Demonstration der Stärke, spielte nahezu fehlerlos und ließ den Gothaern im gesamten Spiel wenig Raum zur eigenen Entfaltung.

 

 

 

Dabei begann die Partie gar nicht schlecht für die Thüringer. Gelungene Schnellangriffe von Justus Krauße, der den fehlenden Tomasz Gorski ersetzte und Harrison McBean zeigten schnell, dass das Spiel über die Mitte an diesem Abend große Bedeutung haben sollte. Denn auch die Rottenburger spielten sofort ihre bekannte Stärke auf dieser Position aus. Bis zum Spielstand von 8:8 deutete vieles auf das zuvor erwartete umkämpfte Spiel hin. Doch dann scheiterten einige Gothaer Angriffsversuche während beim TVR Diagonalangreifer Niklas Lichtenauer zu großer Form auflief. Die Hausherren setzten sich jetzt ab und hatten beim Stand von 19:14 schon für eine Vorentscheidung gesorgt.

 

Wenig später kam Len Spankowski für die Blue Volleys zum Aufschlag auf das Feld. Sein Ass zum 19:21 ließ die Gothaer nochmal hoffen. Doch zwei im Seitenaus landende Angriffe von Kapitän Robert Werner bescherten Rottenburg kurz darauf fünf Satzbälle. Vier davon konnten die Blue Volleys abwehren, ehe erneut Lichtenauer für die endgültige Satzentscheidung sorgte.

 

 

 

Im 2.Abschnitt bot der ehemalige Erstligist den Gothaern dann eine Lehrstunde. Aus einer sehr sicheren Annahme heraus spielten die Rottenburger äußerst variabel und druckvoll im Angriff. Fast jedem ihrer Spielzüge merkte man die große Routine vieler Akteure an. Ob der 38-jährige Libero Dirk Mehlberg, der 28-jährige Außenangreifer Timon Schippmann oder der 34-jährige Mittelblocker und Ex-Nationalspieler Felix Weber, alle verfügen über langjährige Erstligaerfahrung und zeigten das gegen das junge Team aus Gotha auch. Besagter Weber stand zum Beispiel am Netz dem 18-jährigen Gothaer Nachwuchstalent Krauße gegenüber. Eine Begegnung in der Krauße häufig das Nachsehen hatte, aus der er aber für seine weitere Entwicklung viel mitnehmen kann.

 

Zwischenzeitlich waren die Blue Volleys in diesem Abschnitt völlig von der Rolle. Immerhin gelang es ihnen aber noch, nach einem 7:18 Rückstand der Höchststrafe, einer einstelligen Satzniederlage, zu entgehen und sich wenigsten 12 Punkte zu holen.

 

 

 

Jörg Fischer, der auch in Rottenburg wieder als Aushilfstrainer fungierte, reagierte und wechselte durch. Dominik Ducháč rückte für Erik Niederlücke auf die Diagonalposition, Spankowski für Christoph Aßmann auf Außen.

 

Nach der 10-minütigen Satzpause zeigten sich die Gäste einigermaßen erholt. McBean über die Mitte und Ro. Werner mit gelungenen Pipeangriffen deuteten das Leistungsvermögen der Blue Volleys zumindest an. Doch auf der anderen Seite stand eine Rottenburger Mannschaft, die sich an diesem Tag durch nichts erschüttern ließ. Der spätere MVP Lichtenauer, den die Gothaer im gesamten Spielverlauf nie in den Griff bekamen, sorgte mit seinen Aktionen für eine 12:7 Führung seines Teams. Die Blue Volleys bissen sich jetzt immer wieder die Zähne am Rottenburger Block aus. Ohne nochmal in Gefahr zu geraten, sicherten sich die Hausherren auch den 3.Abschnitt mit 25:17 und gingen unter dem Beifall der 550 Zuschauer in der Halle als verdienter Sieger vom Feld.

 

 

 

Das sah auch Jörg Fischer im anschließenden Livestream-Interview so. „ Rottenburg hat auf einem ganz hohen Level gespielt und war an diesem Abend eine Nummer zu groß für uns. Wir haben heute zu viele Eigenfehler gemacht. Der Sieg des TV ist vollkommen verdient.“

 

 

 

Bei der Ehrung zum MVP wurde neben Rottenburgs Lichtenauer Gothas Mittelblocker McBean ausgezeichnet

 

 

 

Die Blue Volleys sollten diese Niederlage schnell abhaken und sich auf die kommenden Aufgaben konzentrieren. Am nächsten Wochenende ist man im Finale um den Regionalpokal beim Ligakonkurrenten L.E.Volleys in Leipzig zu Gast.

 

Am 14. und 15. Oktober hat man dann einen Doppelspieltag in der heimischen Ernestiner SH. Gegner sind dann der TSV Grafing und die Volley YoungStars Friedrichshafen.