Wie bereits berichtet, wird der bisherige Trainer der Blue Volleys Gotha den 2.Bundesligisten verlassen und in der kommenden Saison in Österreichs 1.Liga tätig sein.
Da sein Nachfolger Robert Werner noch bei Olympia in Paris weilt und auch Co-Trainer Robin Schade am Donnerstag verhindert war, erklärte sich Kronseder bereit, ein letztes Mal eine Trainingseinheit zu leiten.
Gelegenheit für Wolfgang Mengs ein letztes Gespräch mit ihm zu führen.
1. Nach fünf Jahren als Trainer der Blue Volleys heute ein letztes Training mit der
Mannschaft. Wie viel Wehmut ist dabei?
„Natürlich ist Wehmut dabei, denn es war je keine Trennung im Bösen. Ich finde es deshalb schön, heute nochmal aushelfen zu können, die Jungs nochmal zu sehen und die neuen Spieler kennenzulernen.
Die fünf Jahre in Gotha waren sehr,sehr schön. Das Vertrauen vom Verein, das ich immer hatte, die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen und den Mitarbeitern hat immer gestimmt und daraus sind auch viele Freundschaften entstanden. Von daher gibt es schon ein lachendes und ein weinendes Auge. Der Kontakt wird deshalb keinesfalls abreißen und wir werden, wenn sich die Möglichkeit ergibt, sicherlich an dem ein oder anderen Spieltag vorbeischauen.“
2. Wie würdest Du die Zeit in Gotha sportlich aber auch zwischenmenschlich
bewerten?
„Ich denke, dass sich die Mannschaft und auch jeder einzelne Spieler von Jahr zu Jahr spielerisch und auch was die Platzierungen angeht, kontinuierlich verbessert haben. Von daher ist der 3.Platz in der letzten Saison ein schöner Abschluss. Ich verstehe mich nach wie vor super gut den Spielern, das hat immer gepasst. Der Verein hat uns in den fünf Jahren so viel gegeben, was nicht selbstverständlich ist und dafür sind wir, damit meine ich auch meine Familie, sehr dankbar.“
3. Was waren für dich die Höhepunkte in der Zeit in Gotha?
„ Natürlich die Pokalauftritte gegen Erstligisten, besonders die gegen den Deutschen Meister aus Berlin. Aber auch die erfolgreichen Punktspiele in einer ausverkauften Ernestiner Sporthalle. Das waren schon schöne Momente.“
4. Jetzt führt dich der Volleyball nach Österreich, nach Klagenfurt. Wie kam es
dazu?
„Während unseres 3-monatigen Europatrips war ich auch Beachvolleyball-Trainer in Griechenland. Dort entstand der Kontakt zu den Wörthersee Löwen, die auf der Suche nach einem neuen Trainer waren, über einen ehemaligen Klagenfurter. Bei einem Abstecher nach Klagenfurt haben wir gemerkt, dass das Gesamtpaket Beruf, Stadt für mich aber auch für Silvana und die Kinder stimmt. Schon kurze Zeit später kam das Vertragsangebot, das unseren Vorstellungen entsprach. Also haben wir Pro und Kontra abgewogen und dann entschieden, das Abenteuer Österreich zu wagen.“
5. Wie schätzt Du die österreichische 1.Liga im Vergleich mit der 1.Bundesliga und
auch der 2.Bundesliga in Deutschland ein?
„Aus der Vergangenheit weiß ich, dass das Niveau in etwa dem der deutschen 2.Bundesliga entspricht. Es gibt ein, zwei international erfahrene Vereine, die auch in der 1.Bundesliga in Deutschland im Mittelfeld mitspielen könnten. In Klagenfurt habe ich, ähnlich der Situation damals in Gotha, die Möglichkeit das Team zu entwickeln.“
6. Wie lange läuft dein Vertrag dort und gibt es weitergehende Pläne?
„Es gibt keine feste Vertragslaufzeit. Yannik kommt in diesem Jahr in Klagenfurt in die Schule und in zwei Jahren die Zwillinge. Dann wäre wieder ein Zeitpunkt für weitere Überlegungen. Aber als Trainer weiß man ja nie, was kommt.“
7. Eine letzte Frage zum Auftritt unserer Volleyball-Männer bei den Olympischen
Spielen in Paris. Deine Einschätzung als Fachmann dazu?
„Ich denke die Deutsche Mannschaft hat ein sehr, sehr gutes Turnier gespielt. Schade , dass es im Viertelfinale gegen Frankreich im 5.Satz dann etwas unglücklich gelaufen ist. Aber einschließlich des sensationellen Qualifikationsturniers war es Werbung für den Volleyball und ein Erfolg für den Verband. Und die Beachvolleyballer stehen im Finale und können noch Olympiasieger werden.“
Vielen Dank für dieses Gespräch. Alles Gute, dir und deiner Familie und weiterhin viel Erfolg als Trainer. Und vielleicht gibt es ja mal ein Wiedersehen und ein Spiel zwischen den Wörthersee Löwen Klagenfurt und den Blue Volleys Gotha.
PS: Kronseder: „Wenn die Möglichkeit besteht, ob im alljährlichen Trainingslager des VC Gotha in Tirol oder bei anderer Gelegenheit, dann gern.“