
Die Blue Volleys Gotha haben auch die Derby-Hürde L.E. Volleys souverän genommen. Bei den Leipzigern gewann man mit 3:0 (12;24;21) und baute damit die Tabellenführung weiter aus.
Die Blue Volleys, bei denen Tomasz Gorski diesmal krank fehlte, erwischten in der Sporthalle Brüderstraße den besseren Start und führten schnell mit drei Punkten. So musste Leipzigs Trainer Jan Pretscheck, der mit Kapitän Rene Menzel, Bela Wiese und dem erfahrenen Paul Lohrisch gleich auf drei Außen/Annahme-Spieler verzichten musste, früh eine Auszeit nehmen. Den starken Beginn der Thüringer konnte er damit aber nicht unterbrechen. Richard Werner, der erstmals von Beginn an auf dem Feld stand, machte gleich mit mehreren erfolgreichen Blockaktionen auf sich aufmerksam. Das Spiel der Gothaer lief wie ein Schweizer Uhrwerk. Für die erforderliche Passgenauigkeit sorgte einmal mehr Zuspieler Hannes Krochmann.
Angefeuert von über 25 mit angereisten Gothaer Fans überrollten die Blue Volleys die Hausherren jetzt förmlich. In der Schlussphase schickte Trainer Robert Werner in einem Diagonalwechsel noch Daniel Ridings und Finn Jansen in die Partie. Max Crowder sorgte dann mit einem schönen Schnellangriff zum 25:12 für den letzten Punkt in einem souverän geführten Satz ohne Fehl und Tadel.
Auch im folgenden Abschnitt dieses Regionalderbys führten die Gäste zunächst. Doch nachdem ein Gothaer Angriff knapp im Aus landete, gab es beim 3:2 die erste Leipziger Führung. Auf eine gefährliche Aufschlagserie von Aaron Zumdick reagierte Ro.Werner mit einer Auszeit. Dennoch kamen die Gastgeber zunehmend besser ins Spiel. Sie erhöhten den Aufschlagdruck und auch die Leipziger Angreifer fanden jetzt regelmäßig ihr Ziel. Kurios die Situation vor dem 7:6 der Gothaer als Erik Niederlücke einen harten Linienschlag der Leipziger nur noch instinktiv mit dem Rücken abwehren konnte und wenig später den Spielzug dennoch mit einem erfolgreichen Angriff abschloss.
Es sollte für längere Zeit die letzte Gästeführung sein.
Denn danach bestimmten die L.E.Volleys das Geschehen auf dem Feld. Die Gothaer Annahme wackelte, weil die Hausherren stark servierten. So spielten diese sich nahezu in einen Rausch, suchten jetzt auch häufig über die Mitte den Erfolg. Beim 18:13 und wenig später beim 20:15 deutete alles auf einen Leipziger Satzgewinn hin.
Wie selbstbewusst die Blue Volleys derzeit aber agieren, zeigte die Schlussphase dieses Satzes. Im Normalfall ist solch ein 5-Punkte-Rückstand kurz vor Satzende kaum noch aufzuholen. Doch die Blue Volleys sind sich zur Zeit ihrer Mittel so sicher, dass man auch in dieser prekären Situation die Nerven behielt. Durch kompromisslose Angriffe von Dominik Ducháč und Niederlücke, einem Block von Christoph Aßmann und einem etwas glücklichen Ass von Justus Krauße schaffte man den 23:23 Ausgleich. Ein Schnellangriff des Leipziger Jannik Koßmann brachte dann aber doch den ersten Satzball für die Heimmannschaft. Zwei Fehler der L.E. Volleys und ein Ass von Niederlücke sorgten dann doch noch für den kaum mehr für möglich gehaltenen Gothaer Satzgewinn.
Dieser Nackenschlag für die Gastgeber wirkte im 3.Satz sichtlich nach. Schnell lagen sie 0:6 hinten. In der Folge ließen die Blue Volleys nichts mehr anbrennen. In der Mitte kam jetzt noch Tim Wagner für Crowder, so dass alle Gothaer Spieler Einsatzzeit bekamen
Auch als sich die Leipziger im letzten Satzdrittel nochmal fingen, die Gothaer in der Konzentration nachließen und die L.E. Volleys beim 21:21 den Ausgleich schafften, behielt man die Nerven. Vier Punkte in Folge sicherten auch den Gewinn des 3.Abschnitts für die Thüringer und damit den Sieg in diesem Ostderby.
Mit Krochmann und Johannes Deutloff wurden beide Zuspieler nach Spielende zum MVP gewählt.
Zufrieden mit dem Spielverlauf und erfreut über die Unterstützung durch die mitgereisten Fans zeigte sich danach Gothas Trainer.
„Es war toll, wie uns unsere Fans heute unterstützt haben. Das hat es für uns fast zum Heimspiel gemacht. Der 1.Satz verlief für uns super. Im 2.Satz haben wir einige Situationen nicht so gut gelöst. Die beiden jungen Richard Werner und Justus Krauße haben ihre Sache heute gut gemacht. Am Ende war unser Sieg verdient“, lautete sein anschließendes Fazit.
Da zeitgleich der erste Verfolger Eltmann in Grafing verlor, bauten die Blue Volleys ihre Tabellenführung weiter aus.
Die beiden Heimspiele am kommenden Wochenende gegen Bühl und Ludwigsburg könnten deshalb schon eine kleine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft bringen.
Blue Volleys Gotha mit: Aßmann, Ducháč, Krochmann, Krauße, Niederlücke, Spankowski, Ri.Werner, Ridings, Jansen, Wagner und Crowder